Wer aufmerksam die neutestamentlichen Texte liegt, wird sicherlich über die eine oder andere Bibelstelle stolpern. Haben wir es mit Fehlern zu tun? Werden dadurch die Texte unglaubwürdig? Keineswegs. Jüdische Gelehrte können Christen dabei helfen, die Hintergründe besser zu verstehen: Muss ein Kamel wirklich durchs Nadelöhr? Sollen Heuchler in Stücke gehauen werden? Erwartet Jesus von seinen Nachfolger, dass sie sich die Hände abhacken? Neben diesen eher kleineren Ungereimtheiten gibt es aber auch gravierende Fehldeutungen. Wer tiefer in jüdische Perspektiven einsteigen möchte, dem empfehle ich die angegebene Literatur.
#11 Merkverse: Lukasevangelium
Ein Überblick über wichtige Verse im Lukasevangelium.
Lk.19,10: „Denn der Menschensohn ist gekommen, zu suchen und selig zu machen, was verloren ist.“
Erwähnter Film:
Der Jesusfilm: https://www.campus-d.de/mitmachen/material/jesusfilm/der-jesusfilm.html
#10 Einleitung: Lukasevangelium
Lukas betont in seinem Evangelium die historische Zuverlässigkeit der überlieferten Berichte. In der Weihnachtsgeschichte werden drei besondere Lobgesänge aufgeführt. Damit wird inhaltlich die Richtung vorgegeben. Als Jesus sein öffentliches Wirken begann, aktualisierte er einen Text aus dem Propheten Jesaja. Damit betonte er, dass in seinem Kommen eine neue Gnadenzeit angebrochen ist – besonders für Arme, Ausgegrenzte und Benachteiligte. Auch Frauen werden häufig genannt. Insgesamt gilt: Die einmalige Erlösung in Christus dehnt sich zu einer Heilsgeschichte aus, in die alle Menschen eingeladen sind einzutreten.
#09 Muster der Erlösung
Im Neuen Testament wird Jesus als „Erlöser“ bezeichnet“. Was aber meint „Erlösung“? Und wovon erlöst Jesus? Interessant ist, dass die verschiedenen Autoren unterschiedliche Aspekte hervorheben und Schwerpunkte setzen: 1) Matthäus: Vergebung der Sünden – Gott für uns, 2) Markus: Loskauf von Mächten – Gott um uns, 3) Lukas: Lernen in der Nachfolge – Gott mit uns, 4) Johannes: Erfüllt mit dem Geist – Gott in uns, 5) Hebräer: Zugang zum Allerheiligsten – Gott vor uns. Paulus nimmt verschiedene Bilder auf und verwendet besonders die Begriffe „Rechtfertigung“ und „Freiheit. In dieser Deutungsvielfalt bekommt das Christusgeschehen eine geheimnisvolle Tiefe.
#08 Merkverse: Markusevangelium
Ein Überblick über wichtige Verse im Markusevangelium.
Mk.10,45: „Denn auch der Menschensohn ist nicht gekommen, dass er sich dienen lasse, sondern dass er diene und sein Leben gebe als Lösegeld für viele.“
Erwähnte Website:
* Das Bibel Projekt – https://dasbibelprojekt.de/
#07 Einleitung: Markusevangelium
Das Markusevangelium ist das kompakteste und vermutlich das älteste der vier Evangelien. Mehrere Besonderheiten fallen auf: (1) Ein zügiger Einstieg, (2) Erkenntnis geschieht auf dem Weg, (3) Die Betonung von Handlungen, (4) Das Gesetz als ethische Weisung, (5) Öffnung zu den Heiden, (6) Der leidende Messias und (7) Jesus als Gottes Sohn. Darüber hinaus wird in dieser Episode kurz auf zwei Spezialthemen eingegangen: (1) Die sogenannte Geheimnistheorie und (2) Der abrupte Schluss.
#06 Das Verhältnis von Altem und Neuem Testament
Für die Auslegung der Bibel und das christliche Selbstverständnis ist es die Frage aller Fragen: Wie wird das Alte Testament im Neuen aufgegriffen und wie deutet das Neue das Alte um? Im Laufe der Kirchengeschichte haben sich sechs Zuordnungsmuster herausgebildet und überlagert: (1) Völlige Verneinung, (2) Christliche Vereinnahmung, (3) Kontrastreiche Gegenüberstellung, (4) Höhere Entwicklungsstufe, (5) Doppelte Sichtweise und (6) Asymmetrische Verschränkung. Es ist wichtig, diese Muster zu kennen, um nicht erneut in Fehlentwicklungen zu verfallen. Nur so lässt sich ein reflektiertes christliches Schriftverständnis ausbilden.
#05 Merkverse: Matthäusevangelium
Ein Überblick über wichtige Verse im Matthäusevangelium.
Mt.6,33: „Trachtet zuerst nach dem Reich (der Himmel / Gottes) und nach seiner Gerechtigkeit, so wird euch das alles zufallen.“
Erwähntes Material
* BibleServer – die Bibel für alle! – www.bibleserver.com
* YouVersion – www.youversion.com
* Wink, Walter: Verwandlung der Mächte – eine Theologie der Gewaltfreiheit, Regensburg 2018.
#04 Einleitung: Matthäusevangelium
Das Matthäusevangelium bildet (1) die Brücke zwischen Altem und Neuem Testament. Darüber hinaus weist es folgende weitere Besonderheiten auf: (2) Jesus wird als vollmächtiger Lehrer dargestellt, (3) das mosaische Gesetz wird wertgeschätzt, (4) es wird vom „Königreich der Himmel“ gesprochen, (5) die Konflikte mit den Phärisäern werden detailliert beschrieben, (6) Petrus und die christliche Gemeinde wird herausgestellt, (7) das ernste Leben in der Endzeit wird betont und (8) der Übergang von den Juden zur Heidenmission wird vollzogen. Ziel ist, dass der Leser von der königlich-leidenden Messianität des Jesus von Nazareth überzeugt wird.
#03 Die Evangelien und das „synoptische Problem“
Bevor wir uns mit den einzelnen Evangelien befassen noch einige allgemeine Informationen: (1) Was bedeutet das Wort „Evangelium“?, (2) Mit was für Handschriften haben wir es zu tun? (3) Das sogenannte synoptische Problem und (4) Der grobe Aufbau der Evangelien. Bei allem ist zu bedenken, dass wir es bei den Evangelien nicht mit einer nüchtern chronologisch-historischen Datensammlung zu tun haben. Im Gegenteil: Die Evangelien verfolgen eine Absicht. Sie wollen von der Person Jesus von Nazareth berichten und seine Botschaft verkündigen. Es sind Berichte von Glaubenszeugen.